Unsere Erde, Atmosphäre und Geosphäre sind einem unaufhaltsamen Wandel unterworfen. Seit sich Leben auf der Erde entwickelte, ist es deswegen bestrebt, sich unempfindlich gegen Umwelteinflüsse zu machen, um zu überleben. Als Beispiel könnte man das Speichern von Wasser in Trockenheits-toleranten Pflanzen oder die Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur bei Tieren nennen. Jeder Organismus besitzt dafür seine eigene "Technologie" - und so ist die Technosphäre in gewisser Weise schon Teil der Biosphäre.
Viele Organismen sind aber nicht nur bestrebt, sich vor Umwelteinflüssen zu schützen, sondern darüber hinaus auch, die Biosphäre in einer Weise zu beeinflussen, so dass sie besser in ihr leben können. Viele Organismen vergiften aber auch mit ihren Ausscheidungen ihre Umwelt oder zertrampeln das Gras, das sie fressen wollen. Sie tun das meist nicht bewusst, doch wenn es zufällig der Vermehrung des Lebens dient, gibt sich die Natur schließlich selbst Recht. Ursprünglich gab es keinen freien Sauerstoff in der Atmosphäre. Cyanobakterien produzieren erst den Sauerstoff und Biomasse und ermöglichen höheren Lebensformen ihre Existenz. Ein Pandabär muss z.B. täglich über 10 kg Bambus fressen. Und mit seinen Verdauungsprodukten fördert er wiederum das Pflanzenwachstum. Denn nur, wenn der Boden mit Mikroorganismen, Pilzen und Würmern besiedelt und belebt ist, besitzt er auch eine hohe Fruchtbarkeit. An diesen und vielen anderen Lebewesen sieht man, dass die Natur zu höheren Umsätzen von Energie und Stoffen strebt - zu mehr Leben. Die Natur "sucht" förmlich in jeder Umweltsituation "ihre Chance", wie sie mehr Wachstum erreichen kann. Wir erkennen also: schon seit es Leben gibt, strebt es weg vom thermodynamischen und chemischen Gleichgewicht.
Das empfindliche biochemische Zusammenleben von Bäumen, Pilzen und anderen Lebewesen in einem Wald kann nur existieren, weil das Waldklima relativ konstant ist. Doch, bleibt der Niederschlag längere Zeit aus, beginnt der Wald zu sterben. Jetzt bestünde die Möglichkeit für andere Pflanzen und Insekten sich auszubreiten. Doch nur, wenn die natürliche Vielfalt entsprechend groß ist, kann sich die Natur anpassen. Deswegen ist jede Störung des natürlichen Gleichgewichts zugleich eine Chance, in ein anderes Gleichgewicht zu kommen, welches die Natur vorher selbst noch nicht kannte und welches die Lebewesen von selbst auch nie gefunden hätten. Denn im Kampf ums Dasein setzt sich immer nur das durch, was zu dem größten Wachstum führt.