Was wir mit den Augen sehen oder mit Messgeräten erfassen, nannte Platon das Werdende, das niemals des Seins teilhaftig wird. Platon unterschied das Werdende, das ständig fließend wechselwirken und sich verändern muss - und das Seiende, das unveränderbar, absolut ist und keinerlei Einflüssen unterworfen. Zu jenem Seienden zählt z.B. der Würfel. Ein Würfel ist mathematisch definiert, als Idee. Aber auch der schönste Kochsalzkristall ist kein perfekter Würfel. Jeder Kristall hat Fehler, da er immer noch im Werden begriffen ist - das macht ihn aber auch individuell.
Wenn man das Sein dagegen in der mechanischen Welt an einem Ort fest machen will, dann sagt einem die moderne Physik, dass dies nur in dem Maße geht, wie ungenau man gleichzeitig über das Werden bescheid weiß. Das nennt man in der Quantenmechanik die Unschärferelation. Und, man kann weitergehen von der pyhsikalischen Größe Impuls, welcher angibt in welchem Maße sich etwas entwickelt, zur Energie, von man zwar weiß, dass sie sich von einer Form in eine andere umwandelt, aber von der niemand weiß, was sie eigentlich ist oder wie sie entstanden ist. Und, da Masse und Energie einander entsprechen, muss man logisch folgern, dass auch das Universum nicht entstanden ist, sondern nur verschiedene Formen durchläuft. Man könnte sagen, dass nichts besteht, sondern allein die Veränderung, d.h. die Energie im Sinne einer »lebendigen Kraft« sowie die Gesetze des Werdens, auf deren Wegen die Energie sich wandelt.
Sucht man aber das Sein in der geistigen Welt, findet man lediglich Vorläufiges. So ist diese Homepage nur Ausdruck meines derzeitigen Erkenntnisstands, und ich kann nicht sagen, wie dieser sich in der Zukunft weiter entwickeln wird.
Das Seiende ist ewig - es existiert in der Ewigkeit, nicht in der Zeit. Es benötigt keine Zeit, um sich zu entwickeln, denn es ist bereits vollkommen und wartet nur, um von uns entdeckt zu werden. Unsere werdende Welt ist dagegen durch die Zeit in eine Abfolge der Ereignisse geordnet. Die Zeit dient nach dem Willen Gottes der Vervollkommnung. Allerdings muss man dazu sagen: hätte Gott die Welt sich selbst überlassen, wäre es eher unwahrscheinlich, dass sie sich von alleine zum Höheren, Vollkommenerem entwickeln würde. Sondern sie würde wohl eher degenerieren und z.B. schöne aber tote Kristalle erzeugen. Leben hat für uns einen höheren Wert; die Krone der Schöpfung ist jedoch unser Bewusstsein. Denn durch das rationale Erkennen können wir die Schöpfung erst in ihren Zusammenhängen wahrnehmen und gezielt gestalten. Wenn das Seiende, also die Ideen, nicht beeinflussbar ist, sollte es dann dem Seienden möglich sein, irgendetwas zu beeinflussen? Nein, denn dafür müsste es Wechselwirkungen ausüben können und ihnen gleichzeitig unterworfen sein! Deswegen ist die Frage nur zu berechtigt, wie denn die "ewig währenden Ideen" in unsere Welt kommen? Wenn dies nicht durch eine "göttliche Offenbarung" geschieht, wie z.B. im Fall der 10 Gebote, so gibt es nur die Möglichkeit, dass ein Mensch die Idee sebst erschafft, also erfindet.
Gott ist Geist - ein Geist, und zwar jener, der immer auf das Höchste gerichtet ist. Wer also nach Gott strebt, wird immer versuchen, das Bestmögliche zu erreichen. Wenn ich das nicht tue und in niedrigeren Dingen nach Befriedigung suche, so muss ich die Wahrheit verleugnen und meine Seele beschmutzen.
Manch einer glaubt nicht an Gott, der die Welt erschaffen haben soll, weil er nicht begreifen kann, wie dann ein Wesen existieren sollte, das nicht erschaffen ist? Wenn wir etwas erschaffen, dann tun wir es in der Zeit. Gott existiert aber nicht in der Zeit, sondern in der Ewigkeit. Und das heißt auch: immer. Er lebt mit uns, mit unserem Leben, wie es sich verändert, in dem Er unveränderlich die höchste Weisheit ist, welche wir erkennen sollen. Sein Geist stellt unser Wissen, welches an sich tot und wertlos oder gar zerstörerisch ist, in einen lebendigen Zusammenhang. Und, seine ewigen Gesetze sind Ausdruck seiner Liebe, weil sie - so zumindest sagen die Gläubigen - immer das Beste für uns wollen. Bedeutet dies, jede Vorschrift, die irgendwo festgelegt wurde, zu befolgen, um nicht zu sündigen? Oder bedeutet es, bei allem was man tut nach "Gottes Willen" zu fragen... also, ob es wirklich das Höchste ist? Wenn man das Althergebrachte ignoriert, weil es eben alt ist, wird man allerdings bestimmte Weisheiten niemals gewinnen.
Das Wesentliche an einer Kugeloberfläche ist nicht unbedingt, dass alle Punkte den gleichen Abstand zum Mittelpunkt haben. Eine Kugeloberfläche zeichnet sich vielmehr durch ein Minimalflächen-Prinzip aus: dass sie ein gegebenes Volumen mit der keinstmöglichen Fläche einschließt. Das bedeutet auch, dass man im Mittel die kürzeste Zeit benötigt, um mit einer bestimmten Geschwindigkeit den Umfang der Kugel zu umrunden.
Auch hinter dem Raum steht eine Idee, nämlich die Ordnung, in welcher sich die Bestandteile der Materie befinden. Eine Ebene ist eigentlich eine spezieller Fall einer Kugeloberfläche. Sie besitzt aber andere Ordnungseigenschaften, die mit ihrer Unbegrenztheit zusammenhängen. Eine in sich geschlossene Kugeloberfläche ist in 2 Dimensionen unendlich (denn es gibt kein Ende), aber im Raum begrenzt. Da sie aber nur über 2 Dimensionen verfügt, weiß ein "2-dimensionales Wesen", das nur innerhalb dieser Fläche existiert, nicht, in welcher Richtung sich ihr Mittelpunkt befindet. Dem Wesen fehlt einfach der Sinn für die 3. Dimension.
Und so ähnlich kann man sich auch einen gleichmäßig gekrümmten 3-dimensionalen Raum vorstellen, welcher zwar unendlich aber dennoch begrenzt ist. Jedoch kann man als 3-dimensionales Wesen nicht sagen, in welcher Richtung der "4. Dimension" unser Raum gekrümmt ist, weil uns einfach der Sinn dafür fehlt. Wenn man einen Lichtstrahl durch den leeren Raum schicken würde, käme er nach endlicher Zeit von hinten wieder an der Lichtquelle an - und zwar, egal in welche Richtung man ihn schicken würde. Für den Beobachter bedeutet dies, dass er sich selbst (ähnlich wie im Brennpunkt einer Lupe) über den gesamten Himmel verschmiert sehen würde. In Realität funkt jedoch die Materie im Universum dazwischen und krümmt in vielfältiger Weise den Weg des Lichts. Ich bin zwar kein Experte auf dem Gebiet - aber ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass die von Mikrowellen-Detektoren gemessene Hintergrundstrahlung weniger vom Urknall herrührt, sonderen eher von solchen optischen Effekten im expandierenden Weltraum, der die Geometrie einer dreidimensionalen Hyperkugel-Oberfläche hat...
... Für den Moment soll dies aber nur ein kleines Gedankenspiel sein. Unser dreidimensionaler Raum ist nach Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie sehr wohl gekrümmt, und zwar durch die Masse der Materie. Einstein dachte sich, dass es vielleicht kein Zufall ist, dass alle Körper, egal welcher Masse, im Vakuum gleich schnell zur Erde fallen. Auch die Bahn eines Lichtstrahls erfährt eine Krümmung entsprechend der Erdbeschleunigung. Allerdings ist die Krümmung nicht überall gleich, sondern hängt vom Ort ab, weswegen die Licht-Bahnen (Geodäten) nicht geschlossen sind. (Lediglich auf dem Ereignishorizont eines "Schwarzen Lochs", welcher einen Rand des wahrnehmbaren Universums darstellt, können Lichtstrahlen wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren.) Der Raum ist außerdem in sich selbst gekrümmt: das Krümmungszentrum befindet sich nicht wie bei der dreidimensionalen Oberfläche einer Hyperkugel außerhalb des Raumes, sondern innerhalb desselben. Damit es aber nicht zu einfach wird, wird die Zeit ebenfalls durch die Materie beeinflusst, weil sie über die Lichtgeschwindigkeit (als maximale Ausbreitungsgeschwindigkeit von Wirkungen) mit dem Raum verbunden ist.